Die Prostata (auch Vorsteherdrüse) befindet sich hinter dem Bauchfell und ist die Geschlechtsdrüse, die teilweise für die Produktion des Spermas zuständig ist. Unterhalb der Harnblase gelegen reicht sie bis zum Beckenboden und berührt im hinteren Bereich den Mastdarm. Sie ist ungefähr vier Zentimeter groß und kann vom Ende des Darms aus problemlos mit den Fingern abgetastet werden, was eine erste Beurteilung durch den Arzt relativ leicht macht. Die Prostata ist zwar relativ klein, sie kann aber große Beschwerden für den Mann mit sich bringen. Die Harnröhre führt durch die Mitte der Vorsteherdrüse, weshalb eine Wechselwirkung zwischen dem Vorgang des Urinierens bei einer vergrößerten Prostata besteht.
Probleme mit der Prostata
Es können unterschiedliche Beschwerden mit der Prostata auftreten.
• Prostatitis (Prostata-Entzündung)
• Prostata-Karzinom (Krebs)
• Prostata-Tumore
• Prostata-Vergrößerung (Prostata-Hyperplasien, früher Prostata-Adenom)
Beschwerden durch Prostata-Veränderungen
Prostatitis / Prostata-Entzündung – Bei den Prostata-Entzündungen wird zwischen akuten und chronischen Vorfällen unterschieden. Fast jeder zweite Mann hat einmal im Leben mit einer Prostatitis zu tun. Auch hier treten Schwierigkeiten beim Urinieren in Form von brennendem Schmerz auf. Der Harndrang nimmt deutlich zu und der Stuhlgang kann ebenfalls von Schmerzen begleitet sein. Das Schmerzbild erstreckt sich vom Unterleib über die Lenden bis in den Dammbereich hinein. Ein Ausstrahlen der Beschwerden auf die Hoden und den Penis ist nicht selten. Bei einer akuten durch Bakterien verursachten Entzündung der Prostata entwickelt sich meistens auch Fieber und das Allgemeinbefinden ist stark beeinträchtigt.
Prostata-Adenom / Prostata-Vergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) – Liegt eine Prostatavergrößerung vor, folgen meistens Probleme mit der Blasenentleerung. Ein vermehrter Harndrang, Schwierigkeiten bei der Entleerung (langsam, zu wenig, nicht vollständig) und die Neigung zu Infektionen der Harnwege sind häufige Folgebeschwerden. Bei einem Harnverhalt kann die Harnblase gar nicht mehr entleeren, das überspannte Hohlorgan verursacht heftige Schmerzen, die den gesamten Unterleib umfassen können. Störungen im Erektionsablauf stellen eine weitere unangenehme Störung dar.
Die Prostata kann schon in jungen Jahren eine gutartige Vergrößerung zeigen. Mit zunehmendem Alter sind immer mehr Männer betroffen. Im hohen Alter hat fast jeder Mann eine Prostatavergrößerung, die allerdings selbst keine Erkrankung darstellt.
Prostata-Karzinom / – Krebs – Prostata-Karzinome sind die häufigste bösartige Krebserkrankung bei Männern. Die Tumore der Vorsteherdrüse treten meistens bei Männern über dem sechzigsten Lebensjahr auf. Es gibt eine genetische Veranlagung, – wer in der Familie Krebsvorfälle hat, ist gut beraten, sich schon in jüngeren Jahren regelmäßig untersuchen zu lassen. Eine frühe (Vorsorge-)Untersuchung ist bereits ab dem vierten Lebensjahrzehnt eines Mannes ratsam, da die Heilungschancen bei einem Befund am größten sind. Zu Beginn entwickelt ein Prostata-Karzinom allerdings keine Symptome, weshalb es lange Zeit gar nicht wahrgenommen werden kann.
Wenn ein Tumor entstanden ist, wächst er im Anfangsstadium in der Prostata heran und kann im weiteren Verlauf in angrenzendes Organgewebe (zum Beispiel der Harnblase, der Samenblasen und des Mastdarms) eindringen. Dann treten schnell Symptome auf, die die Harnblasenentleerung betreffen, Störungen der Potenz mit sich bringen oder Schmerzen (Rücken, Becken und Unterbauch, Hüfte) verursachen. Auch Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit sind späte und akute Anzeichen für eine ernsthafte Prostata-Veränderung.
Behandlung und Vorbeugung
Im Labortest werden Blut und Urin auf mögliche Erreger untersucht. Je nach Auslöser werden unterschiedliche Therapien möglich um die Entzündung der Prostata wieder in den Griff zu bekommen. Handelt es sich um bakterielle Entzündungsherde, wird eine medikamentöse Behandlung nötig.
Wer innerliche und / oder äußerliche Veränderungen (Schwellungen, Rötungen, Verhärtungen u.a.m.) an den Geschlechtsorganen bemerkt oder Auffälligkeiten beim Ejakulieren und Urinieren beobachtet, sollte in jedem Fall einen Urologen aufsuchen um die Ursachen abzuklären.
Hinweis: Diese Informationen ersetzen keine Beratung und Behandlung durch einen Arzt
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